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++++Teaser+++Equus Lost von Francesco und José De Giorgio

Dieses Buch ist kein Handbuch. Es gibt viele Handbücher über Pferde und darüber, wie sie eingesetzt und auf welche Art und Weise sie ausgebildet und konditioniert werden.

„Equus Lost?“ widmet sich Pferden als fühlenden und soziokognitiven Lebewesen, ihrer Wahrnehmungswelt, ihrem Wissenserwerb, ihrem Verständnis für die Umwelt und ihren sozialen Fähigkeiten untereinander und gegenüber dem Menschen. Dieser Blickwinkel ist notwendig, da das Verhalten von Pferden bisher nach konventionellen Denkschemata hauptsächlich im Kontext von Behaviorismus und klassischer Ethologie (der wissenschaftlichen und objektiven Untersuchung des Verhaltens von Tieren) erklärt wurde. Diese Interpretationen haben die Art und Weise geprägt, wie wir Pferde betrachten und wie wir ihr Verhalten erklären, sowohl im Zusammenleben als auch in ihrer Beziehung zu Menschen. Im täglichen Leben verursachen viele Dinge – fälschlicherweise als selbstverständlich angesehen – all die Missverständnisse, denen Pferde täglich mit Menschen auf der ganzen Welt begegnen und umgekehrt.

Die Art und Weise, wie Pferde im sozialen Kontext leben, wie sie daraus lernen und wie sie Informationen aus ihrer Umgebung und ihren Interaktionen sammeln, wird häufig immer noch als unwichtig bewertet, was zu einem Mangel an angemessenem Verständnis für ihr Wohlbefinden führt. Wir müssen von einem kognitiven Standpunkt aus ein besseres Verständnis für die Pferde entwickeln, um Wissen und Erkenntnisse zu bieten, die ihr Wohlbefinden verbessern und mehr Transparenz in der Beziehung zwischen Pferd und Mensch ermöglichen. Dieses Buch ermutigt dich dazu, viele Überzeugungen, die von Generation zu Generation in der Pferdekultur weitergegeben wurden, über Bord zu werfen, weil gerade diese Überzeugungen unsere Wahrnehmung trotz bester Absichten einschränken. Es lädt dich ein, Dinge von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten und so das individuelle und soziale Verhalten von Pferden, ihre emotionalen Bedürfnisse, ihre sozialen Kontakte untereinander und ihre soziale Beziehung zum Menschen, anders einordnen zu können.

Eine solch neue Wahrnehmung ermöglicht es dir, deinen Horizont zu erweitern und ein Bewusstsein zu entwickeln, das zeigt, dass du lernen kannst, dir der Welt der Pferde und deren Dialog, mit allem, was sie umgibt, bewusst zu werden. Dieser Lernprozess, Dinge anders zu betrachten, ermöglicht die Entwicklung eines neuen Verständnisses. Noch wichtiger ist, dass darüber das Bewusstsein für die kognitiven Fähigkeiten des Pferdes in dein tägliches Leben einfließt, dein Wunsch, mehr darüber zu erfahren, gefördert wird und du dich auch mit philosophischen Fragen auseinandersetzen wirst.

„Equus Lost?“ entführt dich in eine Dimension, in der Beziehungen frei von Spannungen sind – es geht weder um Führung noch um Dominanz oder andere Kontrollhypothesen. Es handelt sich um eine Dimension, die auf dem Wissen des sozial ausgeglichenen Geistes des kognitiven Pferdes basiert, das neugierig und angetrieben von seiner eigenen inneren Motivation ist, die Welt zu erforschen und zu verstehen, einschließlich seiner Beziehung zum Menschen.

Dieses Buch zu lesen bedeutet, sich auf eine Reise zu begeben, um sich des tierlichen Verstandes sowie dessen Emotionen und Absichten bewusst zu werden. Vorgestellt werden das Konzept und die Prinzipien des soziokognitiven Modells, das die Elemente und Grundlagen der Entwicklung einer wechselseitigen Beziehung zwischen Pferd und Mensch sowie die Erkennung und Berücksichtigung der soziokognitiven Fähigkeiten des Pferdes erklärt.
Es ist keine leichte Reise, weil auf ihr viele der universellen Überzeugungen, von denen wir in unseren Beziehungen zu Pferden und anderen Tieren ausgehen, widerlegt werden. Sie wird uns dazu bringen, nicht nur uns selbst, unsere Automatismen und unser Routineverhalten im Umgang mit Pferden zu hinterfragen, sondern auch unsere Beziehungen im Allgemeinen.

Gleichzeitig schafft sie Raum für mehr Ausdruck, Inspiration und neue Einblicke. Tatsächlich kann diese Reise von großem Nutzen sein, insbesondere für Studenten, die etwas über Kognition, Emotionen und soziale Lernaspekte erfahren möchten, Lehrer, die ihren Schülern eine neue Sichtweise anbieten möchten, Pferdeliebhaber, die gerne mehr über interspeziesistische Beziehungen lernen möchten, Pferdebesitzer, die die soziokognitiven Herdendynamik verstehen möchten, Menschen, die an einer anderen Message interessiert sind, für Fachleute, die neugierig sind, welche Bedeutung kognitive Fähigkeiten und affiliatives Verhalten haben, für Pferdewissenschaftler, die einen Schritt weitergehen möchten im Hinblick auf Studien zur Lebensqualität von Pferden und Menschen, und für Menschen, die sich für die Entwicklungen des menschlichen Zusammenlebens mit anderen Tieren interessieren.

Die Reise zum Verständnis des „kognitiven Pferdes” hat bereits bei vielen Überraschung und Erstaunen ausgelöst, ein größeres Bewusstsein geschaffen, das Leben vieler Pferde und Menschen verbessert und es vielen Menschen ermöglicht, „ihren Weg zurückzufinden”, um mit ihren Pferden authentischer zu sein. Dies ermöglichte es ihnen auch, „ein anderes Pferd” zu sehen: nicht das, was wir mit unseren anthropozentrischen Erwartungen und Projektionen erschaffen, sondern das, was immer da war und
darauf wartete, dass wir unsere Prinzipien der Herrschaft, Hierarchie und des Wunsches nach Kontrolle aufgeben und uns darüber klar werden, dass sie nur eine Illusion sind. Denn nur wenn wir verstehen, wie wir Raum für freien Ausdruck lassen, können wir den anderen als das wahrnehmen, was er ist und immer war.

Der Band ist in drei Teile gegliedert und wird von einem Anhang begleitet. Der erste Teil, „Das unsichtbare Pferd“, erklärt, wie unsere menschlichen Überzeugungen und Hypothesen im Hinblick auf die Welt der Pferde unsere Urteile beeinflusst und das Pferd in vielerlei Hinsicht „unsichtbar” machen. Darüber hinaus zeigt dies, wie die große Anzahl anthropozentrischer Annahmen, die unsere derzeitige Wahrnehmung von Pferden stützen, uns einen Perspektivwechsel bei der Betrachtung von Beziehungsdynamiken erschwert. Der zweite Teil, „Ein Leben ohne Spannungen“, präsentiert das soziokognitive Modell; es beschreibt, was passiert, wenn ein Pferd in einem soziokognitiven Kontext aufwächst und wie dies die Beziehungen zwischen Pferden und die zwischen Pferden und Menschen beeinflussen kann. Es werden auch praktische Beispiele für Pferde und Menschen gegeben, die es schaffen, „zu einer dialogischen und authentischen Beziehung zurückzukehren“.

Im dritten Teil, „Gemeinsam wachsen”, werden menschliche Aspekte beschrieben sowie das Bewusstsein, das zum Verständnis der Dynamik der Beziehung zwischen Pferd und Mensch erforderlich ist, wobei der innere Zustand beider berücksichtigt werden muss. Er handelt davon, Gewohnheiten und Denkmechanismen loszulassen, die in unserer Interaktion mit Tieren Erwartungen wecken. Dies hilft uns auch zu verstehen, wo das Dominanzproblem beginnt und wie wir von der Notwendigkeit der Kontrolle zum Verständnis des Kontakts übergehen können. In diesem Zusammenhang wird erklärt, wie wichtig es ist, eine Liebe zum Detail zu entwickeln und wieder ein besseres Bewusstsein für unsere Sinne zu schaffen. Augenblicke und Erfahrungen mit Pferden zu teilen bedarf eines Raums für Ausdruck wie auch des Verständnisses für Nuancen in Beziehungsdynamiken und Verhalten. Weder Herdendynamiken noch einzigartige Pferd-Mensch-Beziehungen sind durch hierarchische Protokolle bestimmt, sondern hängen von der Umgebung, innerer Motivation, dem sozialen Kontext früherer Erfahrungen und vielen anderen Faktoren ab. Das macht jede Beziehung zu einer lebenslangen Reise aus gemeinsamen Erfahrungen und Entdeckungen.

Vielen Dank für dein Interesse und dafür, dass du dich um das kognitive Pferd kümmern
möchtest.

Francesco und José De Giorgio

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Die Autoren

Francesco De Giorgio
wurde 1965 in Italien geboren, er arbeitet sowohl als Biologe, Ethologe als
auch als angewandter Verhaltensforscher.
Seit seinem Studienabschluss im Jahr 1989 widmet er sich seiner Leidenschaft als Lernprofi für
Pferde und Hunde. Der Vordenker in Sachen Tierethik ist Gründer, Entwickler und Moderator von Learning Animals, dem Internationalen Institut für Forschung und Entwicklung von Tierethik, interspeziesistischer Interaktion und antispeziesistischer Ethologie. Seine Schwerpunkte
liegen in der Ethik sowie Interaktion zwischen Tier und Mensch, dem persönlichen Wachstum von Tieren
und der Rehabilitation. Dies ist sein zweites Buch.

José De Giorgio-Schoorl
ist in den Niederlanden geboren und Francescos Partnerin in Leben und Werk. Sie arbeitet als Beraterin und Lehrerin bei Learning Animals. Ihr Streben ist es, das Verständnis der Menschen für Kognition und Beziehungsdynamik zu verbessern und damit deren Beziehung zu Tieren zu verbessern. Das Paar lebt mit seinen acht Pferdebegleitern, vier Hunden und zwei Katzen in den Niederlanden.

 

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Category: Aktuelle Themen

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