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„Kümmern Sie sich um Ihre Psyche!“

Die Pferdesachverständige Dr. Ulrike Thiel, die im September Rollkurfotos von der Spanischen Hofreitschule veröffentlichte, erhielt ein Schreiben des Vorstandes der Gesellschaft der Freunde der Spanischen Hofreitschule.

Quelle: Dr. Thiel

Fotos wie dieses erregten im September Aufsehen unter den Pferdefreunden. (Quelle: Dr. Thiel)

Auf ihrer Facebookseite zitiert sie in Auszügen:

„Man fordert mich mit freundlichen Grüssen auf die Miesmacherei der Spanischen Reitschule tunlichst zu unterlassen.

Dabei wird mir unter anderem:

(1) angeraten, mich um meine eigene Psyche zu kümmern, da ich
(2) auf haarsträubend naive Weise , gebetsmühlenartige Kommentare zu
(3) unprofessionellen Photos auf Facebook gäbe, die nicht von mir selbst stammten und nicht das zeigten, was ich behaupte, ,
Man rät mir eine
(4) Psychotherapie an und unterstellt mir, dass ich
(6) aus der Ecke Links von Che und Mao kommen würde. Weiters werde ich als
(5) Nestbeschmutzerin bezeichnet (angeblich von zahlreichen nahmhaften Richtern, die aber leider nicht genannt werden). und man teilt mir freundlicherweise auch gleich mit, dass mich
(7) in den Niederlanden sowieso kein Mensch mehr ernst nehmen würde, da ich mich lächerlich machen würde, da ich
(8) einer dringenden Therapie bedürfe.
(9) und deswegen sollte ich in Zukunft meine lächerliche Wichtigtuerei unterlassen.

Der gesamte Text ist am Link unten nach zu lesen.

 

Ich kann mich nicht erinnern weder einen Reiter, noch einen Verantwortlichen der Spanischen Reitschule auf so – nun ja – ziemlich unter die Gürtellinie gehenden spekulativen Unterstellungen basierenden Weise angegriffen zu haben.

Ich erlaube mir meine Kritikpunkte zu äussern, und es hätte mich gefreut, wenn eine INHALTLICHE DISKUSSION zu meinen Beobachtungen und Schlussfolgerungen möglich gewesen wäre.

Ich werde dies in meiner persönlichen Antwort dem Vorstand der Gesellschaft, Herrn Prof. Heinz Schinner, dann auch anbieten.

Von juridischen Konsequenzen der in dem Schreiben geäusserten Unterstellungen und persönlichen Angriffen nehme ich Abstand, da ich mich in keinster Weise auf dem dort üblichen Niveau bewegen möchte.

An einem echten inhaltlichen Dialog bin ich immer noch interessiert, da es mir genau um den Erhalt der klasschischen Reitkultur in Wien geht,

Dass durch das Niveau dieser Korrespondenz ein kleines Stückchen Dialogkultur neben der Weitergabe der klassischen Prinzipien auch ziemlich bedroht erscheint erlaube ich mir noch an zu merken. .
Dr.Ulrike Thiel“

Das Schreiben:

http://hippocampus-nl.com/fileupload/ThielUlrikeDr141124.pdf

 

Die Antwort von Dr. Thiel:

„Werter Herr Prof. Schinner,

Auf Ihren per Mail gesendeten Brief d.d. 24.11.2014 erlaube ich mir wie folgt zu reagieren:

Sie fordern mich in Ihrem – wie mir scheint – doch etwas sehr aggressiven, von persönlichen Angriffen durchzogenen Schreiben auf, meine – ich zitiere – „persönliche Wichtigtuerei und Miesmacherei der Spanischen Reitschule zu unterlassen“.

Ich kann mich nicht erinnern weder einen Reiter, noch einen Verantwortlichen der Spanischen Reitschule auf so – nun ja – ziemlich unter die Gürtellinie gehenden spekulativen Unterstellungen basierenden Weise angegriffen zu haben, wie sie das selbst meiner Person gegenüber tun.

Von juridischen Konsequenzen der in dem Schreiben geäußerten Unterstellungen und persönlichen Angriffen nehme ich Abstand, da ich mich in keinster Weise auf dem, offensichtlich bei Ihrer Organisation inzwischen üblichen, Niveau bewegen möchte.

In Schreiben, in denen ich mich an die SRS selbst gewendet habe und in meinen veröffentlichten Texten erlaube ich mir, wie viele andere, denen die Situation der Spanischen Reitschule Grund zur Sorge gibt, Kritikpunkte zu äußern, und diese mit vielen anderen Liebhabern einer pferdegerechten klassischen Reitkunst zu diskutieren. Es hätte mich gefreut, wenn eine INHALTLICHE DISKUSSION zu meinen Beobachtungen, den Beobachtungen und Reaktionen vieler Anderer und den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen möglich gewesen, und es zur konstruktiven Suche möglicher Lösungen aus dieser Impasse gekommen wäre. . Gehört doch eine positive Einstellung zu Kritik mit zu einer permanenten Qualitätskontrolle und mit zu den Werten der klassischen Reitkunst, wie sie auch in allen Werken der klassischen Wiener Meister immer wieder erwähnt und umschrieben wird. Auch in der neuen Konstruktion sollen ja diese Werte weitergegeben und vor allem gelebt werden, wenn ich das Hofreitschulgesetz richtig gelesen habe.

An einem echten inhaltlichen Dialog bin ich und sind viele andere, sicherlich auch vielfach höher qualifizierte Pferdefreunde immer noch interessiert, da es ihnen und mir genau um den Erhalt der klassischen Reitkultur in Wien geht, die ich, und viele andere leider in einem Stadium des Verfalles erleben müssen, der dringendes Handeln erforderlich machen würde. Was wiederum eine konstruktive Auseinandersetzung mit Kritikpunkten und das überdenken der Momentanen Attitude und Zielvorgabe der Leitung der SRS erfordern würde, anstatt sich in Wohlgefallen zu sonnen und alle Kritiker einfach mehr oder weniger als „Irre oder Nestbeschmutzer“ ab zu kanzeln.

Als Psychologe erlaube ich mir noch die Frage in den Raum zu stellen: Wo und wann passieren solche Reaktionen im allgemeinen immer? Antworten können von Historikern, Soziologen, Psychologen, Kulturhistorikern, Philosophen etc gegeben werden.

Die Antwort überlasse ich aber Ihnen, da Sie ja in Ihrem Brief auch offensichtlich in der Lage sind qualifizierte psychologische bis psychiatrische Ferndiagnosen zu stellen.

Dass durch das Niveau dieser Korrespondenz und Ihrer Reaktionen sowie mangelnden Dialogfähigkeit ein kleines Stückchen Respektkultur neben der Weitergabe der klassischen Prinzipien an der SRS auch ziemlich bedroht erscheint erlaube ich mir noch an zu merken.

Genauso wenig wie ich, werden sich auch andere Liebhaber der klassischen, pferdegerechten Reitkultur und der Institution SRS durch Beschimpfungen und Drohungen den Mund verbieten lassen. Ich bin als Österreicherin stolz auf die Österreichische demokratische Diskussionskultur die ich da mitbekommen durfte, und diesen Stolz lasse ich mir auch nicht durch solche Versuche diese zu unterbinden und sich ihr nicht zu stellen nehmen, auch wenn es mich sehr enttäuscht, dass solche Töne gerade aus von dem Vertreter einer Institution kommen, die den respektvollen Umgang mit Menschen und Pferden zum Ziel haben sollte.

Hochachtungsvoll


Dr.Ulrike Thiel
Cranendonck d.d. 24 11 2014″

Category: Aktuelle Themen

Comments (3)

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  1. Als an der „Spanischen“ noch nach „französischen Grundsätzen“ geritten wurde!
    https://www.youtube.com/watch?v=HulyaoH-cEs
    https://www.youtube.com/watch?v=Il0SBeEGhfg#t=19

    Was heute davon übrig geblieben ist – und sie berufen sich noch immer auf De la Guérinière.
    https://www.youtube.com/watch?v=p2I1rx166Xs

  2. Sehr geehrte Frau Dr. Thiel..

    weiter so…man bedenke…

    NUR wer den Ball hat…wird angegriffen…

    mfg

    mirjam ketterer

  3. Liebe Frau Thiel, ich danke ihnen! Für ihre Engagement, dafür, dass sie auf Dinge aufmerksam machen und dass sie die Reaktion nehmen als das, was sie ist. Einen ungerechtfertigten Angriff und ein billiges Ablenkungsmanöver für das eigene falsche Tun. Ich finde toll, dass Sie sich nicht auf das Niveau begeben und ich finde es schade, dass die Hofreitschule so reagiert hat, wie sie reagiert hat. Das wiederum entlarvt noch mehr als alles andere. Viele Grüße und meinen Respekt für Ihren Umgang damit, Petra

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