Dressurausbildung
Die Ziele der Dressurausbildung definierte einer der großen Reitmeister, François de la Guérinière (1688–1751), unter anderem so:
„Das Ziel dieser noblen und nützlichen Kunst besteht allein darin, das Pferd losgelassen, locker, biegsam, willig und gehorsam zu machen und die Hinterhand zu senken. Ohne all dieses wird das Pferd, ungeachtet dessen wozu es dienen soll, für den Militärdienst, die Jagd oder Dressur, weder gute, freie Bewegungen zeigen, noch den Reiter bequem sitzen lassen.“
Man kann die Ausbildung eines Pferdes in zwei ineinander übergehende Stufen teilen: die Grundausbildung (Klassen E, A und L) und die weiterführende Gymnastizierung und Spezialisierung für die höheren Anforderungen der Klassen M und S, sofern nicht nach der Grundausbildung eine gezielte Ausbildung für den Springsport oder Vielseitigkeitssport angestrebt wird.
Die Grundausbildung ist die Vorbedingung für jegliche Verwendung oder Spezialisierung des Reitpferdes, sei es als Freizeitpferd im Gelände, als Pferd für Vielseitigkeitsprüfungen, als Springpferd oder Dressurpferd für die höheren Klassen. Die Grundausbildung ist der Stamm, von dem – abgesehen vom Rennsport und einigen alternativen Reitweisen – alle Sparten der Reiterei abzweigen.
Die zweite Stufe der Dressurausbildung, die Spezialisierung für die Anforderungen der höheren Klassen M und S, führt in den Bereich der Reitkunst und fordert vom Reiter ein hohes Maß an Wissen, reiterlichem Können, Sensibilität und rhythmischem Empfinden.
Das Dressurpferd soll mit zunehmender Ausbildung mehr und mehr seine natürlichen Bewegungen auch unter dem Gewicht des Reiters mit Geschmeidigkeit und Kraft zu höchstmöglichem Ausdruck bringen.
→ Ausbildungsskala
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