Ausgabe 39
Portugals Reittradition ist faszinierend. Ist man einmal eingetaucht in die Welt der Lusitanos und ihrer Reiter, so lässt sie einen nicht mehr los, denn die Portugiesen verehren ihre Pferde und die portugiesische Reitkunst vermittelt eine ganz besondere Leichtigkeit und Kraft. Das erlebte ich schon so vor einigen Jahren während einer Studienreise, bei der ich die Reiter der Portugiesischen Hofreitschule EPAE bei der Arbeit beobachten durfte. Bei Luís Valença nahm ich damals Unterricht und durfte mit Züchtern und einem Stierkämpfer sprechen und sie bei der Arbeit mit ihren Pferden beobachten. Eine tolle Erfahrung, eben weil mein persönlicher Eindruck war, dass die Pferde von all diesen Menschen mit großem Respekt, Know-how und Liebe behandelt wurden. Das Reiten nach barocken Vorbildern und klassischen Prinzipien schien mir ganz selbstverständlich in den Köpfen präsent zu sein. Aber stimmt dieser Eindruck? Wie sehen das die Portugiesen selbst?
Diese Ausgabe von FEINE HILFEN möchte das genauer unter die Lupe nehmen: Wie wichtig ist portugiesischen Reitern heute die klassische Reitkunst in der täglichen Arbeit? Was ist das Besondere an portugiesischer Reitkunst, welchen Einfluss hatte die Landesgeschichte und was sind in den Augen der Portugiesen die Unterschiede zur Reiterei in anderen Ländern? Für die Beantwortung dieser Fragen standen uns viele spannende Persönlichkeiten Rede und Antwort. So finden Sie in dieser Ausgabe Interviews mit dem Oberbereiter der Portugiesischen Hofreitschule João Pedro Rodrigues, mit dem Direktor des Gestüts Alter Real Francisco Beja, mit Luís Valença Rodrigues, mit dem ehemaligen Weltmeister der Working Equitation Pedro Torres, mit dem Stierkämpfer António Brito Paes und vielen anderen. Autor und Fotograf Laurent Vilbert besuchte für uns die Gala zum 40. Geburtstag der Portugiesischen Hofreitschule EPAE. Er berichtet ab Seite 26 über das Event, bei dem auch Reiter aus Saumur und Jerez mitge- wirkt haben. Spricht man von Pferden und Portugal, dann darf auch ein Bericht über die Feira da Golegã nicht fehlen. Über seine Eindrücke von dem alljährlich stattfindenden Pferdefest schreibt unser Autor Marvin Vroomen ab Seite 22. Ausbilderin Corinna Hengefeld, die selbst mehrere Jahre in Portugal gelebt hat, erklärt ab Seite 72, welche Unter- schiede zwischen portugiesischer und deutscher Pferdeaus- bildung bestehen und was man beim Kauf eines Lusitanos über dessen Herkunft wissen sollte, um Missverständnisse mit dem Pferd zu vermeiden.
SCHWERPUNKTTHEMA: Reitkunst in Portugal
REITKUNST & PORTUGAL
- Die Geschichte der portugiesischen Reitkunst (Agnes Trosse)
- Zeittafel Portugal (Agnes Trosse)
- Alter Real – einfach königlich – Interview mit Francisco Beja (Agnes Trosse)
- Saúde Golegã- auf ein Glas àgua-pé zur Feira do Cavalo (Marvin Vroomen)
- Eine Gala der Eleganz –40 Jahre EPAE (Laurent Vilbert)
- João Pedro Rodrigues: Ein Leben für die Pferde (Nicole Künzel)
- Luís Valença: Das Geheimnis ist Leidenschaft (Kathrin Brunner-Schwer)
- Francisco Bessa de Carvalho: Wir müssen jeden Tag ein bisschen besser werden (Agnes Trosse)
- Pedro Torres: Mein Lebensziel? Gut zu reiten! (Leonie Bühlmann)
- António Brito Paes: Das Wichtigste ist Vertrauen (Agnes Trosse)
- Ricardo Ramalho: Wenn Kinderträume wahr werden (Leonie Bühlmann)
- Deutschkurs für den Lusitano? (Corinna Hengefeld)
- Tradition & Liebe- aus dem Blickwinkel von zwei Jungzüchtern in Portugal (Anne Wölert)
- Stabil und leicht mit Yoga (Daniela Kämmerer)
- Reiten wir unsere Pferde um Kopf und Kragen? (Sylke Schulte)
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Erscheinungstermin ist Februar 2020.