Nachruf: Melissa Simms
von Martina Poley, Barbara von Velsen und Angela Franke
Nach schwerer Krankheit verstarb Melissa Simms, Schülerin und Ausbilderin bei Egon von Neindorff, am 14.02.2018 im Alter von 65 Jahren in San Diego, USA.
Die gebürtige Amerikanerin kam im März 1982 auf Empfehlung von Klaus Albin, bei dem sie in den USA Unterricht hatte, nach Karlsruhe. Albin kannte Herrn von Neindorff aus der gemeinsamen Lehrzeit bei Felix Bürkner in der Heeresreitschule Krampnitz. Frau Simms hatte somit bereits Kompetenzen in der klassischen Reitkunst, bevor sie nach Karlsruhe kam.
Frau Simms ritt bei Herrn von Neindorff bereits 1982 die erste Veranstaltung mit. Ab 1985 wurde ihr die Leitung und Ausbildung der zum damaligen Zeitpunkt 35 Veranstaltungspferde übertragen.
Sie war außerdem für die Ausbildung der Veranstaltungsreiter, für die Choreografie und die Musik der Festabende verantwortlich, die sie mit Egon von Neindorff zusammen durchführte.
Die von Melissa Simms gearbeiteten Pferde zeigten sich losgelassen bis in die höchsten Lektionen, welche in größter Harmonie und Ruhe ausgeführt wurde. Ihre große Geduld und Liebe in der täglichen Arbeit mit den Pferden machte dies möglich. Egon von Neindorff schätzte und würdigte ihr Können und Gefühl. Dies bezog sich nicht nur auf die Arbeit unter dem Sattel, sondern auch auf die Handarbeit bis zu den Schulen über der Erde.
1995 kehrte sie in die USA zurück, um sich dort parallel einen eigenen Ausbildungsbetrieb für Reiter und Pferde aufzubauen. Bis 2003 führte sie die Veranstaltungen im Reitinstitut in Karlsruhe mit Herrn von Neindorff durch. Sie schrieb Artikel u. a. für „Dressage Today“, „Feine Hilfen“ und das Bookazin „ReitKultur“. Das Buch „Die reine Lehre der klassischen Reitkunst“ (Autor E. von Neindorff) übersetzte sie ins Englische, welches 2007 im Cadmos Verlag erschien.
Bis zu ihrem Tod lebte Melissa Simms für die Ausbildung von Reiter und Pferd im Sinne Egon von Neindorffs. Sie hielt sich wechselweise in Deutschland und USA auf. Es genügte ihr zuletzt die stille Arbeit mit dem Pferd. Sie sah es immer als ihre Aufgabe an, dem Menschen den feinfühligen Umgang mit dem Pferd zu vermitteln. Alles Grobe war ihr zuwider. „Ihr müsst eure Pferde mit Liebe reiten“, sagt sie einmal. Ihre langjährigen Schüler vermissen sie in Deutschland und auch in den USA.
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