Jungpferdeausbildung mit System
Ein zukünftiges Standardwerk für alle, die ihr junges Pferd sinnvoll und schonend auf die Arbeit unter dem Sattel vorbereiten möchten.
Katharina Möller
Jungpferdeausbildung mit System
19,95 €
ISBN 978-3-840410604
Schon Katharina Möller Buch „Basis-Guide für feine Hilfen“ hat mich persönlich begeistert. Umso gespannter war ich auf ihr neuestes Werk, in dem sie sich der Jungpferdeausbildung widmet.
Und das tut sie auf den 128 Seiten ihres neuen Buches sehr behutsam. Hier wird nicht gleich der Sattel aufs Pferd geschmissen und losgeritten.
Katharina Möller steigt mit ihrem Buch ganz früh ein:
– Tipps für die Anschaffung des Youngsters
– Überlegungen zu Kosten und Aufwand im Vergleich zu einem schon ausgebildeten Pferd
– Empfehlungen für Haltung und Aufzucht
– Fütterungstipps
– Infos zur Eingliederung im neuen Stall
sind Bestandteile des ersten Kapitels dieses Buches. Kritisch und mit vielen Hinweisen aus eigener Erfahrung stellt die Autorin hier die grundsätzlichen Überlegungen, die vor dem Kauf eines Pferdes gemacht werden sollten, noch einmal dar.
Im nächsten Kapitel widmet sie sich dann der Kontaktaufnahme zum neuen Pferdefreund und wie diese aussehen sollte, um das kleine Pferdekind nicht gleich zu verschrecken. Auch der Hinweis, dass ein Jungpferd, das ausreichend Bewegung im Herdenverband hat erstmal gar nichts „arbeiten“ muss gefiel mir gut. Mit viel Pferdeverstand erklärt die Trainerin, die Gewöhnungsphase zwischen Mensch und Pferd und wie der Pferdebesitzer Vertrauen aufbaut.
– Aufhalftern
– das persönliche Verhalten des Besitzers und seine Wirkung auf das Pferd
– erste Führübungen
– Hufegeben
– Besuch vom Tierarzt
– Putzen und Anbinden
– Kennenlernen der Reitanlage
Diese Themen werden ausführlich unter pferdischen Gesichtspunkten erörtert und durch hilfreiche weiterführende Tipps und Übungen vervollständigt.
So vorbereitet geht es dann schließlich an das Kapitel „Vorbereitungen zum Anreiten“. Jawoll- da wird immer noch nicht geritten. Es geht hier wirklich um die schonende Ausbildung des Youngsters.
Dazu gehört auch ein vorbereitendes Training am Boden. An dieser Stelle weist die Autorin auch noch einmal darauf hin, dass der gesamte Pferdekörper auf die Anforderung „Tragen eines Reiters“ durch Training vorbereitet werden muss. Auch weist sie an dieser Stelle auf durch falsch verstandenes Training verursachte Überbelastungen hin. Um diese zu vermeiden rät sie dem Youngster-Besitzer zu Geduld und Ruhe und einen sinnvollen kleinschrittigen Trainingsplan.
– Anlongieren
– Longierausrüstung
– Stimmsignale
– Vorwärts an der Longe
– Bewusstes Stillstehen
– Gewöhnung an Umweltreize
– Spazieren gehen
– Handpferdereiten
sind in diesem Kapitel Schlagworte, denen sich die Autorin umfassend widmet. Dazu werden auch noch einmal lerntheoretische Basics erläutert, die im Zusammenhang mit dem Jungpferd extrem wichtig sind. Auch auf Stressanzeichen beim Pferd und wie wir ihnen begegnen sollten, geht das Buch ein.
Schließlich darf das Sattel-Thema nicht fehlen. Wie gewöhne ich das Jungpferd an den Sattel und welcher Sattel passt dem Jungpferd eigentlich? Ausführlich erklärt die Autorin die einzelnen Schritte und gibt auch noch Tipps, welcher Reiter-Typ geeignet ist für die ersten Schritte im Sattel. Bevor es nun wirklich losgeht mit dem Reiten, rät die Autorin noch zu einem ordentlichen Checkup durch Sattler, Pferdedentisten und Ostheopaten, so dass eventuelle Widersätzlichkeiten durch Schmerzen jeglicher Art weitestgehend ausgeschlossen werden können.
Auf Seite 100 geht es dann ans Aufsitzen und die Gewöhnung an das Reitergewicht.
Im letzten Kapitel „Anreiten“ zeigt Katharina Möller nun noch Schritte zum ersten Vorwärtstreiben und Verlangsamen sowie zur Lenkung des Youngsters.
Im Buch zeigen Fotos den schonenden Ausbildungsverlauf eines Pferd-Besitzer-Paares bei Katharina Möller. Ich finde: Ein gelungenes Werk, das jeden Jungpferdebesitzer sicher mit dem wichtigsten Know-How versorgt. Ein Trainer sollte dennoch nicht fehlen. Darauf weist das Buch aber auch hin. Denn in der Jungpferdeausbildung ist vieles einfacher, wenn man zu zweit ist und eine gewisse Erfahrung mit den Reaktionen von Jungpferden vorhanden ist.
von Agnes Trosse
Mit freundlichen Grüßen
Agnes Trosse